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Nachsorgeprojekt Chance

Zielgruppe

Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die unmittelbar vor einer Haftentlassung stehen und mit einer Endstrafe rechnen oder für eine vorzeitige Entlassung ohne die anschließende Unterstützung durch einen Bewährungshelfer infrage kommen.

Ziele

Das Ziel der Hilfe besteht darin, das sogenannte ‚Entlassungsloch’ zu vermeiden. Mit diesem Begriff wird die Situation beschrieben, in der sich ein Proband direkt nach seiner Entlassung aus der Haft befindet. Alte Beziehungsmuster und Regeln gelten nicht mehr, neue Beziehungen müssen erst wieder aufgebaut werden. Angestrebt wird eine nahtlose Betreuung in der Übergangsphase vom Strafvollzug in die Freiheit.

Untersuchungen verschiedener kriminologischer Institute zeigen auf, dass die Rückfallquoten nach einer Haftentlassung in den ersten sechs Monaten besonders hoch sind. Dem soll durch eine möglichst intensive, kontinuierliche Betreuung während des Übergangs vom Vollzug in die Freiheit begegnet werden. Der Mitarbeiter des RJV baut bereits während der Haft einen persönlichen Kontakt zum Probanden auf, der dann eine tragfähige Brücke des Übergangs in die Freiheit bildet.

Mit Hilfe des Klienten wird noch in der JVA ein Nachsorgeplan erstellt. Dieser stellt die Grundlage für die anschließende Begleitung und Betreuung des Probanden dar.

Konzept

Ehren- oder hauptamtliche Mitarbeiter der Vereine nehmen bereits im Strafvollzug Kontakt zum Klienten auf. Sie begleiten und helfen bei den Entlassungsvorbereitungen (Wohnungs- und Arbeitssuche u.a.).

Sie kommen aus der Nähe des Wohnorts des Entlassenen und sind dort sein erster Ansprechpartner. Sie leisten Krisenintervention und vermitteln bei Bedarf an Beratungsstellen (Sucht, Schuldenregulierung u.a.), Therapeuten oder Trainingskurse weiter. Die Integration des Straffälligen ins Gemeinwesen und die Anbindung an das örtliche Hilfesystem dient der Resozialisierung.